Fotos und Geschichten 2015

31.12.15: Silvester. Zeit für einen Blick zurück.

Machen wir es kurz: Es war ein ziemlich gemischtes Jahr. Passend dazu geht es mir heute auch ziemlich gemischt. Einerseits habe ich mir an etwas überlagertem Kartoffelsalat, den mein Mensch wohl wegen Geruchsentwicklung einfach mal vor die Tür gestellt hat, so nachhaltig den Magen verrenkt, dass man auf dem Teppich vor dem Schuhregal mit Fug und Recht sagen konnte: Da haben wir den Salat. Bzw. das, was daraus geworden ist. Tut mir ja leid, aber die Tür zum Klo war leider zu.

Entsprechend müsste ich auch heute Abend eigentlich dauernd raus.

Andererseits ist heute Silvester. Und ich denke gar nicht daran, mich draußen irgendwo hinzuhocken, während ringsumher das Weihnachtsgeld von geistig minderbemittelten Schwerverdienern in die Luft gejagt wird.

Mache ich mir also einen Knoten in die Beine und genieße die Ruhe im Haus. Irgendwo, weit unter der Couch und mit den verbliebenen Pfoten in den Ohren, werde ich sie wohl finden. In diesem Sinne: Auf ein gutes Neues.

Hrrmm, ich glaube, ich muss mal ...

11.12.15: Leute gibt's ...

Dass ich nicht gerne zum Friseur gehe, dürfte bekannt sein. Und ich bin mit dieser Haltung gottlob nicht allein auf der Welt. Der hier abgebildete Kollege aus Bogotá (das ist die Hauptstadt von Kolumbien, Ihr Stoffel) frönt gleichfalls der Lust am naturbelassenen Körperbewuchs, und ich muss sagen, er stellt diesbezüglich eine ernsthafte Konkurrenz dar. Seine animalische Aura leidet allerdings erheblich unter der hervorlugenden Zungenspitze, die seine Erscheinung doch ein wenig ins Dümmliche kippen lässt. Ich werde künftig verstärkt darauf achten, derartige Entgleisungen zu vermeiden.

23.11.15: Alle sind gegen mich.

Besonders das Licht. Daher wohl der Name 'Gegenlicht'. Obwohl, dann müsste es auch 'Gegen-Fressnapf' heißen. Der ist nämlich auch gegen mich. Zumindest wenn ich mir so anschaue, was darin häufig platziert wird. Un-ge-nieß-bar.

Naja, Leon ist ja noch auf meiner Seite. Und wenn der eines Tages zum Gegen-Leon mutieren sollte, dann gibt's Kloppe. Ist doch wahr.

29.9.15: Ich sehe Sterne.

Bei einer gefühlten Wassertemperatur knapp über dem Nullpunkt ist es ja auch kein Wunder, wenn's einem vor den Augen flimmert. Aber bis auf die Frostbeulen am Bauch war der kleine Ausflug zum Wandlitzsee eigentlich ganz nett. Auch wenn er vor einem dieser Schilder endete, für die man den Verfasser teeren und federn sollte:

20.7.15: Ich hab' die Schnauze voll.

Wenn Ihr das Bild anklickt, seht Ihr, was ich meine. Meine menschliche Entourage beim Lustwandeln übers Feld guckt manchmal etwas spröde, wenn sich mir mal wieder die Spuckefäden rund ums Maul gewickelt haben, aber, Leute, beobachtet Euch doch einmal selbst!

 

Stellt Euch vor, es gab den ganzen Tag noch keinen einzigen Bissen, kein Frühstück, kein Mittagessen, gar nichts. Und plötzlich beamt Euch ein gnädiges Schicksal direkt zu Eurem Lieblingsitaliener, Luigi kommt und stellt lächelnd einen dampfenden Teller mit Eurer Favoritenspeise vor Euch hin - was passiert dann in Eurem Mund? In meinem auch.

Bei mir kommt allerdings erschwerend hinzu, dass ich ein Sponti bin. Soll heißen, wenn mich die Lust überkommt, mich zu schütteln, dann tue ich das. Das Ergebnis seht Ihr hier.

19.6.15: Beutetier.

Man möchte ja nicht allzu viel Schaden anrichten in der hiesigen Fauna. Deshalb begleite ich zwar z.B. Leon gern auf seinen Kriegszügen gegen Reh, Hasen und Fasan, aber wenn es um das Ausweiden geht, befasse ich mich lieber mit den Produkten der heimischen Spielzeugindustrie. Okay, Watte ist nicht ganz so lecker wie noch zuckendes Gedärm, macht aber dafür auch nicht dick. Und einen bereits gefressenen Hasen kann man nicht noch einmal jagen, was ja auch wieder schade wäre, oder?

6.6.15: Ein Gesicht spricht Bände.

Klar, ohne Bäume wäre das Leben ärmer. Damit meine ich jetzt weniger die CO²-Bilanz oder ähnlich komplizierte Sachen. Nein, jeder gesunde Rüde weiß, wovon ich spreche. Natürlich gefällt das nicht jedem Baum. Zum Trost sage ich gerne: "Nun mach doch nicht so ein Gesicht.". Und was sagt er? "Oh!".

24.5.15: Das Pfingst-Wunder.

Was mir zum Hals raushängt ist einerseits meine Zunge, andererseits die Angewohnheit meiner Menschen, einen durchaus unterhaltsamen Spaziergang durch den kühlen Wald für die Einkehr in einem Biergarten zu unterbrechen. Nun gut, da muss man eben die Kurve kriegen.

Das sagte sich wohl auch meine Leine.  Kann mir vielleicht mal jemand erklären, warum die zwischen der Laterne und mir einen Bogen schlägt? Es war windstill, ich bin auch nicht rückwärts gelaufen.

Wunder über Wunder. An der Ausgießung des Heiligen Geistes ist vielleicht doch was dran. (Das Bild kann man zum Vergrößern anklicken.)

15.5.15: Heute war das Fernsehen da.

ZDF. Ich nehme an, das bedeutet Zühlsdorfer Dog Fans. Oder Zackig durchs Feld? Egal, jedenfalls hatten die erst Angst vor mir, wurden dann aber ganz zutraulich. Demnächst gehen wir auf Sendung. Mittags. Die perfekte Ausrede, um nicht auf die blöden Hühner aufpassen zu müssen, sondern vorm Fernseher auf dem Teppich liegen zu können. Ich lasse Euch den genauen Termin noch wissen.

 

Und hier noch einer für meine Freunde mit einem IQ über 75:

"Hört Ihr Hund auf Sie?" ... "Ich duze ihn meistens."

Hmmmmbruhahahahaha.

26.4.15: Lasst Blumen sprechen.

Mein Mensch meint ja, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen. Ich soll den Damen nicht immer gleich die Nase unter den Schwanz rammen, sagt er, ich soll es erst mal mit kleinen Geschenken versuchen, sagt er.

Also klaue ich Leons Kong und überreiche ihn formvollendet der süß duftenden Fanny. Ergebnis?

Tatsächlich: Keine Widerworte, statt dessen ein verträumter Blick. Ich muss schon sagen, manchmal hat der Kerl einfach recht.

11.4.15: Jetzt ist aber langsam mal gut.

Wenn ich kurz bekannt machen darf: Das ist Madame No. Madame No heißt Madame No, weil sie bei ihr nicht genehmen Aufforderungen das Köpfchen kokett in den Nacken wirft und durch ihre ganze Körpersprache signalisiert: "Mit mir nicht!" Zum Beispiel, wenn ein ordentlicher Wachhund (ich) ihr mitzuteilen sucht, dass sie nun aber schon überhaupt gar nichts im Wäschekorb zu suchen hat. Ich könnte auch gegen eine Wand reden. Sie sitzt und guckt und rührt sich nicht und fühlt sich pudelwohl. Es ist ein Elend mit diesem Viehzeug. Vielleicht sollte ich hier kündigen und bei Kentucky Fried Chicken anfangen. Da weiß man mit sowas umzugehen.

5.4.15: Das soll ein Osterei sein?

Leute, ich bin doch nicht blöd. Was mir hier mit großem Tamtam als Osterei vorgesetzt wurde, ist ein ordinärer Kauknochen. Okay, sowas kann man auch essen. Aber nehmt Euch mal ein Beispiel an meinem Kumpel Leon. Der hat mir ein ganze Tüte großartiger Ostereier an die Gartentür gehängt. Klein, knusprig und umwerfend lecker: geröstete Hühnerherzen!

Ich muss gestehen, die drei gefiederten Damen, die ich tagein, tagaus behüten muss, sehe ich seither mit ganz anderen Augen ...

11.3.15: Die wird doch nicht, die wird doch nicht ...

Doch. Die wird. Genauer gesagt: Die hat schon. Nur um festzustellen, dass meine Körpertemperatur natürlich völlig normal ist. So wie alles bei mir.

Es ist schon unglaublich, was sich manche Menschen herausnehmen. Bzw. was ich alles einstecken muss. Hmmmmppppffff .... huahahahaha!

19.2.15: Bitte wegschauen (Danke, Nieve).

'Hoch die Tassen', dagegen will ich ja nichts sagen. Aber 'Hoch die Pfote'?

Es gibt eben Menschen, die nutzen jede kleine Schwäche eines Vierbeiners gnadenlos aus. Meine kleine Schwäche ist der Inhalt fremder Futterbeutel. Da können gehackte Maikäfer drin sein oder getrocknete Chillischoten, ist mir alles egal. Ich muss den Happen haben! Und wenn ich mich dafür einmal mehr zum Zirkusclown machen lassen muss. In diesem Fall gab's ein Stückchen Mohrrübe. Naja, soll ja gut für die Augen sein. Und für den Teint.

8.2.15: Den jungen Leuten muss man zeigen, wo's langgeht.

Tito (rechts) hat natürlich noch keine Ahnung, wo Bartel den Most holt. Wie auch, mit fünfzehn Wochen Lebenserfahrung.

Heute allerdings hat er einiges dazugelernt. Zum Beispiel, dass Wasser nass ist. Zu dieser Erkenntnis hat ihm Leon verholfen, der wegen anderweitiger Beschäftigung gerade nicht im Bilde ist. Also nicht auf dem Foto.

Von mir konnte er sich abschauen, wie man Mäuse fängt. Aber der Kerl hatte ja nur Augen für meinen Menschen. Na ja, wird schon noch.

13.1.15: Mir werden kriminelle Handlungen unterstellt.

Die Tür zum Hühnerstall steht offen. Davor liegt frisches Heu. Und die Schalen eines soeben exekutierten Eis. Wer war das? Vorwurfsvolle Blicke treffen mich. Mich!

Lesen meine Menschen keine Zeitung? Noch nie was von Waschbär, Marderhund oder anderen Kreaturen mit Migrationshintergrund gehört? Selbst die Afrikanische Eierschlange soll hierzulande schon gesichtet worden sein.

Aber nein, der Hund war's natürlich. Mit mir kann man's ja machen.