Fotos und Geschichten 2014
24.12.14: Weihnachten hat allen viel Spaß gemacht.
Jetzt freuen wir uns auf ein erbauliches Jahr 2015. Obwohl es nicht sehr erbaulich begann: Ich glaube, eine Jahresproduktion polnischer Mega-Böller ist von irgendeinem Hornochsen direkt nach Zentral-Zühlsdorf importiert und bestimmungsgemäß eingesetzt worden. Mein Versuch, dem Lärm irgendwie zu entkommen, scheiterte an der Unmöglichkeit, sich von der Couch durch die massiven Wände unseres Hauses in die Besenkammer zu nagen. Und an dem Fehlen von Zeigefingern an meiner Pfote, sonst hätte ich Ohrstöpsel genommen. Naja, Ostern wird ruhiger.
22.12.14: Meine Menschin scheint sich beruflich neu zu orientieren.
18.12.14: Ja ist denn heut' scho' Weihnachten?
Nein, aber Geburtstag. Und zwar meiner, mein vierter. Wie die Zeit vergeht.
Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Tage in der Fliederstraße. Da passte ich noch unter den Küchenschrank. Dann wurde ich größer und Lotta passte unter meinen Bauch. Und heute? Passt nicht mal mehr die Weihnachtsmütze.
Statt Geburtstagstorte gibt's denselben Kram wie immer, und obendrein darf ich mich mit diesem Karnevalsding zum Affen machen lassen. Naja, so sind die Menschen eben. Kopf hoch, liebe Leidensgenossen, ich wünsche Euch trotzdem Frohe Weihnachten!
8.11.14: "Hass'n Hund, hass'n Freund. Echt mal."
25 Jahre Mauerfall, und ich war nicht dabei. Deshalb habe ich ehrlich gesagt auch keine Ahnung, ob die beiden Herren wirklich über Hunde sprachen. Aber Sätze wie den oben genannten hört man immer wieder, besonders wenn der Durst einfach nicht nachlassen will. Sagt mein Mensch.
Wenn der sich ein Gläschen Wein gönnt, wird er manchmal auch ganz zutraulich. Ich habe schon überlegt, ob ich nicht auch mal ein Schlückchen aus seinem Glas schlabbern sollte. Aber dann würde ich hier vielleicht auch solche Lebensweisheiten posten, auf die man sonst nicht kommt. Wie wäre es mit "Hass'n Mensch, hasse ssu tun. Ich sach's Dir."
19.10.14: Auf die inneren Werte kommt es an.
Auf einer Hundeshow würden sie ganz schön gucken, wenn ich so aufkreuzte. Vielleicht auch die Nase rümpfen. Aber wen juckt das schon? Ich habe mich jedenfalls riesig gefreut, endlich mal wieder auf einen Graben voller Wasser zu stoßen. Okay, vielleicht nicht nur Wasser. Aber kann ich etwas dafür, wenn die hiesigen Rindviecher nicht ordentlich am Baum das Bein heben, sondern überall ihren Dreck hinterlassen?
3.10.14: "Sitz!" oder "Platz!" - okay. Aber "Flieg!"?
1989 ist viel passiert, unter anderem wurde dieses Foto gemacht. Ich fand es bemerkenswert. Nicht wegen der weißen Socken - die trug man damals so. Aber die Selbstverständlichkeit, mit der mein Pariser Artgenosse der imperativen Aufforderung zum Taubenfangen folgte, hinterließ mich nachdenklich. Ich glaube, ich habe es mit meinem Menschen doch ganz gut getroffen. Er belässt es nämlich beim "Sitz!" bzw. "Platz!".
9.9.14: Ich habe 42,7. Jetzt wird's eng.
Nein, nicht 42,7° Fieber. 42,7 Kilo. Das ist ärgerlicher. Denn jetzt habe ich nicht nur Bewegungsverbot (wegen meines Tennisarms), sondern auch noch Futterverbot. Also fast.
Eigentlich nicht schlimm, bei dem Zeug, das mir mein Mensch so vorsetzt. Andererseits brauche ich natürlich mein Kampfgewicht, wenn mal wieder ein Fremdrüde in meinem Revier auftaucht. Na gut, Muhammed Ali war ja auch eher schlank, und hat sie trotzdem alle auf die Bretter geschickt.
4.7.14: Wir beginnen mit was Leichtem.
Man soll es seinem Menschen ja nicht zu schwer machen. Deshalb habe ich mich in der heutigen Trainingsstunde auf ein einziges Kommando beschränkt: "Bleib!". Wie ihr seht, funktioniert es schon ganz gut. Ich schaue ihn an, "Bleib!", und er steht wie angewurzelt. Morgen beginnen wir mit dem Apportieren.
30.5.14 Eins ist sicher: Mein Arbeitsplatz.
Komme was da wolle, mir entgeht nichts. Vorausgesetzt natürlich, es kommt von vorne. Hinten habe ich schließlich keine Augen.
Das Einzige, was meine Wachsamkeit gelegentlich etwas trübt, ist diese kuschelige, himmlisch weiche Unterlage, bei der man manchmal nicht anders kann als einfach ... chrrr, püüüh ...
19.5.14: Gegen Zecken helfen Krankenschwestern.
Weil man nicht immer eine Krankenschwester zur Hand hat, hat mein Mensch es zunächst anders versucht. Ohne chemische Keule, mit einer Art Amulett, garantiert wirkstofffrei, dafür teuer. Die Zecken haben herzlich gelacht.
Beim Spaziergang mit Nieve kam ich dann in medizinische Behandlung, wurde überall untersucht (schnurr, brumm, wohlfühl) und von etlichen Plagegeistern befreit. Ich glaube, mein Mensch liebäugelt jetzt mit einem Produkt der pharmazeutischen Industrie, einem Halsband, das es zwar leider nur in weiß gibt, dafür aber wirkt. Schauen wir mal.
28.4.14: Körpersprache.
Weil wir Hunde uns mit dem Formulieren ganzer Sätze etwas schwertun, haben wir andere Möglichkeiten der Kommunikation entwickelt. Und das klappt prima. Hier seht Ihr ein gelungenes Beispiel des nonverbalen Gedankenaustauschs unter besonderer Berücksichtigung des Blickkontaktes. Den hält Leon nämlich gerade mit dem Rebhuhn, das sich unter Garantie im nächsten Busch verbirgt.
20.4.14: Frohe Ostern Euch allen!
9.4.14: Nieve kann nur den Kopf schütteln.
Es ist unstrittig: Jeder von uns ist ein Produkt seiner Umgebung. Nehmen wir nur mal Nieve. Ihr Zuhause ist der Inbegriff von Harmonie. Das satte Grün des Rasens mäandert sanft in den naturbelassenen Teil der Gartenanlage, Pflanzen-Tuffs setzen sparsame Akzente, und erst das Haus! Seine Fassade beeindruckt durch das fast spielerische Miteinander dezenter Grautöne, keine störende Farbe bringt das innere Gleichgewicht durcheinander, völlige Stimmigkeit wohin das Auge blickt. Entsprechend in sich ruhend begegnet uns Nieve.
Soll sich daran jemals etwas ändern? Sie schüttelt nachdrücklich den Kopf.
Allerdings ist ihr in letzter Zeit etwas von ihrem sonnigen Gemüt abhanden gekommen - Nieve hat's ein wenig am Kreuz. Und was tun ihre Leute?
2.4.14: Ich bin der Herrscher Europas!
Falls noch jemand Zweifel hatte, wer in diesen Tagen für Frühlingsgefühle zuständig ist - ich!!! In diesem Sinne, liebe Kollegen, lasst uns ausleben, was die Natur uns befiehlt!
5.3.14: Mein Hilfsmensch ist schon wieder dran.
Irgendwie scheint bei meinem Originalmenschen tatsächlich etwas im Argen zu liegen. Jedenfalls hat er mir gerade mitgeteilt, dass er schon wieder verschwinden muss - für komplette drei Wochen! Na, das kann ja heiter werden mit diesem Aushilfsdosenöffner mit den Schlabberhosen. Schauen wir mal.
24.2.14: Ein Silberstreif am Horizont.
Mein Mensch ist wieder da. Ohne ihn ging's natürlich auch, denn unser Hilfsmensch hat sich lobenswerterweise redlich Mühe gegeben. Aber man hat ja so seine Gewohnheiten. Von daher finde ich es ganz nett, dass mein Originalmensch nicht länger als unbedingt nötig in dem Haus bleiben musste, in dem kranke Menschen ganz im Mittelpunkt stehen. Oder liegen. Oder sind. Oder jedenfalls sein sollten.
Im Übrigen habe ich das Gefühl, dass ich mich beizeiten auch nach einem solchen Haus umschauen sollte:
6.2.14: Jetzt haben wir es schwarz auf weiß.
Gut, die ZÜHLSDORFER AKTIONSGEMEINSCHAFT CHARAKTERSTARKER KRAWALLKÖPPE mag eine Spontangründung sein. Aber sie trifft den Nagel auf den Kopf. Wir alle haben nämlich die Nase gestrichen voll von diesen Zugereisten, die sich auf unserer Wiese breit machen und auf unsere Ordnungsrufe auch noch mit Widerworten reagieren. Nein, Herrschaften, jetzt ist Schluss mit lustig. FREMDKÖRPER WERDEN AUFGEGESSEN - wollen doch mal sehen, wer sich da noch traut.
30.1.14: Die Ballsaison ist eröffnet.
Was soll man denn machen bei diesem Wetter? Schon wieder ein Gedicht?
("Oh weh, oh weh, der viele Schnee, mir tun schon alle Pfoten weh ...")
Da trage ich lieber mit wehender Standarte (hinten) meinen heißgeliebten Gummiball (vorne) einmal rund ums Feld und bin danach stolz wie Bolle.
Hallo? Wir haben den 11. Januar! Es ist Winter!!!
Damit eins klar ist: Mit dem Klimawandel habe ich aber auch gar nichts zu tun! Okay, wenn meine Leute sich abends vor den Fernseher hocken, produziere ich unter dem Tisch schon mal ein wenig Methan, aber wer tut das nicht?
Ansonsten habe ich kein Auto, meine Hütte ist ungeheizt und ohne Strom-verbraucher, und meine Ernährung stelle ich gerade auf die Inhalte fremder Futterbeutel um - für mich wird also nichts extra angebaut oder sonstwie produziert. An mir liegt's also nicht, dass mitten im Winter das Grünzeug ("Clematis", lässt mich meine Menschin gerade wissen) sprießt, es muss andere Gründe haben.